Häufige Fragen und Antworten
Hier finden Sie Antworten und Informationen zur Generalsanierung der Riedbahn.
Riedbahn und Generalsanierung allgemein
Die Riedbahn ist bundesweit eine der wichtigsten und meistgenutzten Strecken – sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Pro Tag fahren hier mehr als 300 Züge. Sie hat also eine herausragende Bedeutung für das deutsche Schienennetz. In Abstimmung mit dem Bund, seinen Behörden und den Branchenpartner:innen hat die DB daher die Riedbahn als ersten Korridor für die Generalsanierung ausgewählt.
Um mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene zu ermöglichen und gleichzeitig Qualität und Pünktlichkeit zu steigern, packt die DB im Jahr 2025 zwei weitere Korridore an: Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen. Beide Korridore sind zentrale Bausteine im künftigen Hochleistungsnetz. Bis 2030 will die DB pro Jahr mindestens zwei weitere Korridore modernisieren. Auswahl und Priorisierung der Strecken erfolgen derzeit in enger Abstimmung mit dem Bund und seinen Behörden sowie den Eisenbahnverkehrsunternehmen, Aufgabenträgern und Verbänden.
Bisher hat die DB Stellwerke, Brücken, Gleise, Bahnsteige und Oberleitungen erst dann erneuert, wenn sie das Ende ihrer technisch-wirtschaftlichen Lebensdauer erreicht haben. Hintergrund sind u.a. die bisherigen Finanzierungsbedingungen. Dieses Vorgehen ändert die DB nun grundlegend, bündelt alle geplanten Bauarbeiten der kommenden Jahre und sperrt die Strecke dafür nur ein einziges Mal. Reisende und die Wirtschaft profitieren davon, dass wiederkehrende Bauarbeiten nach Abschluss der Generalsanierung für längere Zeit nicht mehr erforderlich sind.
Für die Generalsanierung der Riedbahn ist eine Sperrung der Bahnstrecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim erforderlich, die am 15. Juli 2024 beginnt und zum Weihnachtsverkehr 2024 beendet sein wird. Vorbereitende Arbeiten finden vom 1. bis zum 22. Januar 2024 statt. In diesem Zeitraum muss die Bahnstrecke ebenfalls gesperrt werden. Die Gesamtkosten für alle Maßnahmen inklusive der Umrüstung der Strecke auf elektronische Stellwerkstechnik belaufen sich auf rund 1,3 Milliarden Euro.
Doch, die DB investiert bis zum Beginn der Generalsanierung weiterhin in die Strecke Frankfurt–Mannheim und hält die Riedbahn instand. Hierfür gibt es klare Regeln und Vereinbarungen, die eingehalten werden.
Die DB erneuert im gesamten Verlauf des Jahres 2023 und auch im ersten Halbjahr 2024 Weichen und Gleise auf der Riedbahn und verlegt Kabel und Signale für die neue elektronische Stellwerkstechnik. Diese Arbeiten mitsamt Materiallogistik, Personal- und Maschineneinsatz sowie Baufahrplänen sind langfristig geplant und mit den Eisenbahnen, Baufirmen und Verbünden abgestimmt. Daher ist es weder sinnvoll noch wirtschaftlich, diese Bauarbeiten kurzfristig abzusagen.
Die grundlegende, umfassende Sanierung der Riedbahn findet aber selbstverständlich in den fünf Monaten von Mitte Juli bis Mitte Dezember 2024 statt.
Die Entwicklung des Hochleistungsnetzes und die Generalsanierung der Riedbahn bedeuten Änderungen für bestehende Projekt- und Bauablaufplanungen. Grund dafür ist, dass die Bauprojekte kundenfreundlich optimal gebündelt werden sollen. Klar ist: Nicht alle Bauarbeiten können gleichzeitig stattfinden und die Umleitungsstrecken der Riedbahn müssen baustellenfrei gehalten werden, um stabile Verkehrskonzepte sicherzustellen.
Wie betroffene Projekte neu in den Baufahrplan eingetaktet werden, erarbeitet die DB derzeit und stimmt sich auch hierbei eng mit ihren Partner:innen wie z.B. den betroffenen Ländern ab.
Ersatz- und Umleitungsverkehr
Mit einem leistungsstarken Ersatzkonzept stellt die DB sicher, dass Menschen und Güter während der Generalsanierung auf der Riedbahn zuverlässig ans Ziel kommen. Die Kapazität der Umleitungsstrecken über Worms und Mainz bzw. über Darmstadt ist jedoch begrenzt. Deshalb werden Nahverkehrszüge wie S- und Regionalbahnen auf der Riedbahn vollständig sowie teilweise auf den Umleitungsstrecken durch Busse ersetzt.
Die DB sorgt hier für ein leistungsstarkes Angebot für insgesamt 15.000 Reisende pro Tag. Eingesetzt werden dabei 150 neue Überland- und Gelenkbusse mit hohem Komfortstandard. Organisiert werden die Ersatzverkehre von der DB SEV GmbH. Das Fahrplan- und Linienkonzept setzt die DB gemeinsam mit Aufgabenträgern und Eisenbahnverkehrsunternehmen um. Aktuelle Informationen zu den Ersatzhaltestellen während der Streckensperrungen finden Sie hier.
Das Verkehrskonzept wurde in enger Abstimmung mit den Aufgabenträgern, Zweckverbänden, Eisenbahnverkehrsunternehmen und Ländern erarbeitet. Die Details dazu finden Sie hier.
Die DB hat zwei Jahre Vorlauf, um ein leistungsstarkes Verkehrskonzept mit den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträgern abzustimmen. Gemeinsam mit ihren Partner:innen arbeitet die DB daran, rechtzeitig die benötigte Anzahl von Bussen verfügbar zu haben.
Mit einem leistungsstarken Ersatzkonzept sorgt die DB dafür, dass Reisende auch während der Generalsanierung des Korridors Frankfurt–Mannheim zuverlässig ans Ziel kommen. Die veränderten Fahrzeiten werden über die elektronische Fahrplanauskunft der DB auf www.bahn.de und im DB Navigator abrufbar sein. Bei Verspätungen gelten grundsätzlich die Fahrgastrechte. Unabhängig davon können die Verkehrsverbünde im Nahverkehr weitergehende Regelungen treffen.
Auch Güterzüge können während der Generalsanierung über Umleitungsstrecken zuverlässig und planbar verkehren. Mit dem Aufbau eines Diesellok-Pools macht die DB auch nicht elektrifizierte Strecken nutzbar, um Gütertransporte bestmöglich sicherzustellen.
Das Verkehrskonzept wurde in enger Abstimmung mit den Aufgabenträgern, Zweckverbänden und Ländern erarbeitet. Wenn es günstigere Lagen für die Anbindung an den Straßenverkehr oder das vorhandene Busangebot gibt, wurden auch Haltestellen abseits der Bahnhöfe gewählt.
Aktuelle Informationen zu den Ersatzhaltestellen während der Streckensperrungen finden Sie hier.
Das Ticketsystem wird sich nicht von dem unterscheiden, was es heute gibt. Es gelten die üblichen, meist digitalen Vertriebswege. Natürlich können Reisende auch während der Generalsanierung der Riedbahn ein Ticket am Automaten oder im Reisezentrum erwerben. Dieses gilt dann anstatt für den Zug für den Schienenersatzverkehr.
Wir haben mit allen Unternehmen, die einen direkten Gleisanschuss zur Riedbahn haben, das Gespräch gesucht und individuelle Lösungen erarbeitet. Unternehmen, die in jedem Fall über ihren Gleisanschluss beliefert werden müssen, ermöglichen wir beispielweise trotz der Bauarbeiten zu gewissen Zeitfenstern (in der Regel nachts), die notwendige Anzahl von Zügen über die Riedbahn in ihr Unternehmen zu fahren.
Vor dem Start der Generalsanierung ertüchtigt die DB die Umleitungsstrecken, um während der Bauphase einen stabilen Fahrplan sicherzustellen. Für die Umleitungsstrecken der Riedbahn investieren wir im Jahr 2023 rund 21,5 Millionen Euro in Instandhaltungsmaßnahmen.
Baustelle/Bauarbeiten vor Ort
Die Arbeiten finden an der Bahnstrecke statt, sodass sich die Auswirkungen auf die anliegenden Kommunen in Grenzen halten werden. Lkw-Verkehr rund um die Baustelle ist nicht vermeidbar. Das meiste Baumaterial gelangt jedoch per Schiene auf die Baustelle.
Wenn an den Gleisen gebaut wird, kann es natürlich zeitweise zu Baulärm kommen. Wir werden die Anwohnenden wie gewohnt vorab über lärmintensive Arbeiten informieren.
Nein, ein automatisches Warnsystem (ATWS), das die Arbeiter:innen vor herannahenden Zügen warnt und von Anwohnenden oft als sehr störend empfunden wird, ist nicht notwendig, da die Strecke für den Zugverkehr komplett gesperrt ist.
Ja, die Arbeiten werden durchgehend auf der gesamten Strecke stattfinden. Sonst ist das umfangreiche Erneuerungsprogramm innerhalb von nur fünf Monaten nicht zu schaffen.
Das lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Die Bahnübergänge beispielsweise werden zum Teil erneuert und sind zeitweise gesperrt. Wir empfehlen, auf der interaktiven Karte nachzusehen, welche Arbeiten an der jeweiligen Stelle wann geplant sind.
Bei Fragen steht Ihnen die Projektkommunikation für die Generalsanierung der Riedbahn gerne zur Verfügung. Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.
