Häufige Fragen und Antworten

Hier finden Sie Antworten und Informationen zur Generalsanierung der Riedbahn.

Riedbahn und Generalsanierung allgemein

Warum ist die Riedbahn der erste Korridor, der generalsaniert wird?

Die Riedbahn ist bundesweit eine der wichtigsten und meistgenutzten Strecken – sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Pro Tag fahren hier mehr als 300 Züge. Sie hat also eine herausragende Bedeutung für das deutsche Schienennetz. In Abstimmung mit dem Bund, seinen Behörden und den Branchenpartner:innen hat die DB daher die Riedbahn als ersten Korridor für die Generalsanierung ausgewählt.

Welche Strecken werden als nächstes generalsaniert?

Die Generalsanierung der hochbelasteten Streckenabschnitte beginnt im kommenden Jahr auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. Im Jahr 2025 folgen die Strecken Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen. Insgesamt durchlaufen in den kommenden Jahren 40 Streckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von mehr als 4.000 Kilometern eine Generalsanierung.

Was heißt eigentlich „Generalsanierung“? Die Bahn saniert doch ständig ihre Strecken, was ist anders als sonst?

Bisher hat die DB Stellwerke, Brücken, Gleise, Bahnsteige und Oberleitungen erst dann erneuert, wenn sie das Ende ihrer technisch-wirtschaftlichen Lebensdauer erreicht haben. Hintergrund sind u.a. die bisherigen Finanzierungsbedingungen. Dieses Vorgehen ändert die DB nun grundlegend, bündelt alle geplanten Bauarbeiten der kommenden Jahre und sperrt die Strecke dafür nur ein einziges Mal. Reisende und die Wirtschaft profitieren davon, dass wiederkehrende Bauarbeiten nach Abschluss der Generalsanierung für längere Zeit nicht mehr erforderlich sind.

Wie lange dauert die Generalsanierung der Riedbahn und was kostet das?

Für die Generalsanierung der Riedbahn ist eine Sperrung der Bahnstrecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim erforderlich, die am 15. Juli 2024 beginnt und zum Weihnachtsverkehr 2024 beendet sein wird. Vorbereitende Arbeiten fanden vom 1. bis zum 22. Januar 2024 statt. In diesem Zeitraum musste die Bahnstrecke ebenfalls gesperrt werden. Die Gesamtkosten für alle Maßnahmen inklusive der Umrüstung der Strecke auf elektronische Stellwerkstechnik belaufen sich auf rund 1,3 Milliarden Euro.

Wird die Riedbahn bis zum Beginn der Generalsanierung nicht mehr instandgehalten?

Doch, die DB investiert bis zum Beginn der Generalsanierung weiterhin in die Strecke Frankfurt–Mannheim und hält die Riedbahn instand. Hierfür gibt es klare Regeln und Vereinbarungen, die eingehalten werden.

Auf der Riedbahn finden aber auch jetzt immer wieder Bauarbeiten statt. Warum baut die DB denn auf der Riedbahn weiter, wenn die Strecke ab Sommer 2024 grundlegend überholt werden soll?

Die DB erneuert im gesamten Verlauf des Jahres 2023 und auch im ersten Halbjahr 2024 Weichen und Gleise auf der Riedbahn und verlegt Kabel und Signale für die neue elektronische Stellwerkstechnik. Diese Arbeiten mitsamt Materiallogistik, Personal- und Maschineneinsatz sowie Baufahrplänen sind langfristig geplant und mit den Eisenbahnen, Baufirmen und Verbünden abgestimmt. Daher ist es weder sinnvoll noch wirtschaftlich, diese Bauarbeiten kurzfristig abzusagen.

Die grundlegende, umfassende Sanierung der Riedbahn findet aber selbstverständlich in den fünf Monaten von Mitte Juli bis Mitte Dezember 2024 statt.

Werden andere Bauprojekte verschoben, wenn sich alles auf die Riedbahn konzentriert? Man kann schließlich nicht überall gleichzeitig bauen.

Die Entwicklung des Hochleistungsnetzes und die Generalsanierung der Riedbahn bedeuten Änderungen für bestehende Projekt- und Bauablaufplanungen. Grund dafür ist, dass die Bauprojekte kundenfreundlich optimal gebündelt werden sollen. Klar ist: Nicht alle Bauarbeiten können gleichzeitig stattfinden und die Umleitungsstrecken der Riedbahn müssen baustellenfrei gehalten werden, um stabile Verkehrskonzepte sicherzustellen.

Wie betroffene Projekte neu in den Baufahrplan eingetaktet werden, erarbeitet die DB derzeit und stimmt sich auch hierbei eng mit ihren Partner:innen wie z.B. den betroffenen Ländern ab.

Ersatz- und Umleitungsverkehr

Wie funktioniert der Ersatzverkehr für den Personenverkehr während der Generalsanierung?

Mit einem leistungsstarken Ersatzkonzept stellt die DB sicher, dass Menschen und Güter während der Generalsanierung auf der Riedbahn zuverlässig ans Ziel kommen. Die Kapazität der Umleitungsstrecken über Worms und Mainz bzw. über Darmstadt ist jedoch begrenzt. Deshalb werden Nahverkehrszüge wie S- und Regionalbahnen auf der Riedbahn vollständig sowie teilweise auf den Umleitungsstrecken durch Busse ersetzt.

Die DB sorgt hier für ein leistungsstarkes Angebot für insgesamt 15.000 Reisende pro Tag. Eingesetzt werden dabei 150 neue Überland- und Gelenkbusse mit hohem Komfortstandard. Organisiert werden die Ersatzverkehre von der DB SEV GmbH. Das Fahrplan- und Linienkonzept setzt die DB gemeinsam mit Aufgabenträgern und Eisenbahnverkehrsunternehmen um. Aktuelle Informationen zu den Ersatzhaltestellen während der Streckensperrungen finden Sie hier.

Das Verkehrskonzept wurde in enger Abstimmung mit den Aufgabenträgern, Zweckverbänden, Eisenbahnverkehrsunternehmen und Ländern erarbeitet. Die Details dazu finden Sie hier.

Gibt es überhaupt genug Busse?

Die DB hat zwei Jahre Vorlauf, um ein leistungsstarkes Verkehrskonzept mit den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträgern abzustimmen. Gemeinsam mit ihren Partner:innen arbeitet die DB daran, rechtzeitig die benötigte Anzahl von Bussen verfügbar zu haben.

Bekommen Reisende und Güterverkehrskund:innen eine Entschädigung für die fünf Monate Totalsperrung?

Mit einem leistungsstarken Ersatzkonzept sorgt die DB dafür, dass Reisende auch während der Generalsanierung des Korridors Frankfurt–Mannheim zuverlässig ans Ziel kommen. Die veränderten Fahrzeiten werden über die elektronische Fahrplanauskunft der DB auf www.bahn.de und im DB Navigator abrufbar sein. Bei Verspätungen gelten grundsätzlich die Fahrgastrechte. Unabhängig davon können die Verkehrsverbünde im Nahverkehr weitergehende Regelungen treffen.

Auch Güterzüge können während der Generalsanierung über Umleitungsstrecken zuverlässig und planbar verkehren. Mit dem Aufbau eines Diesellok-Pools macht die DB auch nicht elektrifizierte Strecken nutzbar, um Gütertransporte bestmöglich sicherzustellen.

Wird der Schienenersatzverkehr immer auch an den Bahnhöfen halten oder sind andere Haltestellen geplant, die für den Straßenverkehr sinnvoller sind?

Das Verkehrskonzept wurde in enger Abstimmung mit den Aufgabenträgern, Zweckverbänden und Ländern erarbeitet. Wenn es günstigere Lagen für die Anbindung an den Straßenverkehr oder das vorhandene Busangebot gibt, wurden auch Haltestellen abseits der Bahnhöfe gewählt.

Aktuelle Informationen zu den Ersatzhaltestellen während der Streckensperrungen finden Sie hier.

Wie funktioniert das Ticketsystem für den Schienenersatzverkehr?

Das Ticketsystem wird sich nicht von dem unterscheiden, was es heute gibt. Es gelten die üblichen, meist digitalen Vertriebswege. Natürlich können Reisende auch während der Generalsanierung der Riedbahn ein Ticket am Automaten oder im Reisezentrum erwerben. Dieses gilt dann anstatt für den Zug für den Schienenersatzverkehr.

Was ist mit den an der Strecke ansässigen Güterverkehrskund:innen? Wie werden diese während der Generalsanierung angebunden?

Wir haben mit allen Unternehmen, die einen direkten Gleisanschuss zur Riedbahn haben, das Gespräch gesucht und individuelle Lösungen erarbeitet. Unternehmen, die in jedem Fall über ihren Gleisanschluss beliefert werden müssen, ermöglichen wir beispielweise trotz der Bauarbeiten zu gewissen Zeitfenstern (in der Regel nachts), die notwendige Anzahl von Zügen über die Riedbahn in ihr Unternehmen zu fahren.

Wann werden die Umleiterstrecken auf die Generalsanierung vorbereitet?

Vor dem Start der Generalsanierung ertüchtigt die DB die Umleitungsstrecken, um während der Bauphase einen stabilen Fahrplan sicherzustellen. Für die Umleitungsstrecken der Riedbahn investieren rund 21,5 Millionen Euro in Instandhaltungsmaßnahmen. Die Arbeiten betreffen die Main-Neckar-Bahn zwischen Frankfurt und Heidelberg, die Alsenzbahn in Rheinland-Pfalz zwischen Bingen, Bad Kreuznach und Kaiserlautern sowie die Ludwigsbahn zwischen Mainz, Worms und Mannheim. Auch in die Nibelungenbahn zwischen Biblis und Worms wird investiert.

Baustelle/Bauarbeiten vor Ort

Wie funktioniert der Baustellenverkehr – muss ich mit entsprechend vielen Lastwagenfahrten etc. in meinem Ort rechnen?

Die Arbeiten finden an der Bahnstrecke statt, sodass sich die Auswirkungen auf die anliegenden Kommunen in Grenzen halten werden. Lkw-Verkehr rund um die Baustelle ist nicht vermeidbar. Das meiste Baumaterial gelangt jedoch per Schiene auf die Baustelle.

Wie laut wird die Baustelle?

Wenn an den Gleisen gebaut wird, kann es natürlich zeitweise zu Baulärm kommen. Wir werden die Anwohnenden wie gewohnt vorab über lärmintensive Arbeiten informieren.

Besteht die Möglichkeit, bei sehr lauten Arbeiten im Hotel zu übernachten?

Ja, nach Rücksprache mit dem Projektteam der Riedbahn ist es möglich, in der Zeit, in denen in der unmittelbaren Nachbarschaft nachts lärmintensive Arbeiten stattfinden, in einem Hotel zu übernachten. Der Anwohnende muss hierbei in Vorleistung treten. Die DB erstattet die Kosten. Wichtig ist, diese Möglichkeit vorab mit dem Projektteam abzuklären. Am besten per Mail an riedbahn@deutschebahn.com.

Arbeitet die Bahn während der Sperrung durchgehend auf der gesamten Strecke?

Ja, die Arbeiten werden durchgehend auf der gesamten Strecke stattfinden. Sonst ist das umfangreiche Erneuerungsprogramm innerhalb von nur fünf Monaten nicht zu schaffen.

Sind die vorhandenen Querungen der Bahnstrecke wie Bahnübergänge, Unterführungen oder Brücken von den Bauarbeiten betroffen oder jederzeit für den Straßenverkehr nutzbar?

Das lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Die Bahnübergänge beispielsweise werden zum Teil erneuert und sind zeitweise gesperrt. Wir empfehlen, auf der interaktiven Karte nachzusehen, welche Arbeiten an der jeweiligen Stelle wann geplant sind.

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen zur Baustelle habe?

Bei Fragen steht Ihnen die Projektkommunikation für die Generalsanierung der Riedbahn gerne zur Verfügung. Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen zum Lärmsanierungsprogramm und passivem Schallschutz habe?

Wir setzen im Rahmen der Generalsanierung den Bau von Lärmschutzwänden aus dem freiwilligen Lärmsanierungsprogramm des Bundes um. Anwohnende, die Fragen zum passiven Schallschutz, wie zum Beispiel dem Einbau von speziellen Schallschutzfenstern haben, können sich direkt an die Abteilung Lärmsanierung bei der DB wenden: laermsanierung.deutschebahn.com/antrag.html